Das Tschäpperli wird mit der Vititrophé 2023 ausgezeichnet!
Die Vititrophé ist eine Auszeichnung für Rebbaubetriebe, die sich durch eine besonders hohe Artenvielfalt sowie durch die Umsetzung von gezielten Massnahmen zur Steigerung der Biodiversität von anderen Betrieben abheben. Das Tschäpperli überzeugt die Jury aus ExpertInnen der Organisationen ECOVIN (Petra Neuber), NABU Südbaden (Bernd Uhlmann und Sarah Adelmann), BioGrandEst (Clément Lamy) und FIBL (Linnéa Hauenstein) mit der hohen Diversität an einheimischen Pflanzen, Insekten und Kleintieren, welche im Tschäpperli zuhause sind.
Weinbau, Ökologie, Biodiversität und Landschaftsbild
Über Jahrhunderte wurde die Klus und das Tschäpperli durch den Rebbau und die Weinproduktion geprägt. Diese über mehrere Epochen entstandene, einzigartige Kulturlandschaft pflegen und erhalten wir auch heute noch. Unsere Reben und deren Umgebung werden naturnah -bewirtschaftet. Im Tschäpperli pflegen wir deshalb nicht nur die 3,9 Hektaren Rebfläche, sondern auch 15,5 Hektaren Wald sowie 3,5 Hektaren Weide. Die Umgebung mit hoher Biodiversität bildet das Fundament unserer Weine. Die Erhaltung und Förderung unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten sind für uns eine Grundvoraussetzung für die Produktion qualitativ hochstehender und bekömmlicher Weine.
Wie wir unseren Rebberg pflegen
Nach ersten Versuchen in den 1960er Jahren, ist der Rebberg im Tschäpperli seit den 1970er Jahren komplett begrünt. Als Pioniere der Integrierten Produktion im Weinbau (IP-Suisse) beschäftigten wir uns seit 1988 mit Methoden, um den Einsatz von Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Seit über 20 Jahren verzichten wir bewusst auf den Einsatz von Kunstdünger, Herbiziden und chemisch-synthetischer Insektizide.
Die Bemühungen zeigen Früchte, was uns besonders freut: Dank der langjährigen, nachhaltigen Bewirtschaftung wachsen über 50 verschiedene Pflanzenarten in unserem Rebberg. 25 Aren wurden mit dem Label „Rebberg mit hoher natürlicher Artenvielfalt“ gewürdigt, was im Kanton Baselland einzigartig ist. Die hohe Artenvielfalt zeigt sich unter anderem auch an seltenen Vogelarten, wie dem Neuntöter, die das Tschäpperli als Brutplatz aussuchen.
Wie wir die Umgebung gestalten und pflegen
Die Förderung der Artenvielfalt steht im Zentrum der Landschaftspflege. Wir machen Felsbänder frei, um für Reptilien und wärmeliebende Pflanzen Platz zu schaffen. Der Übergang von Rebfläche zu Wald wird mit einer Krautsaumhecke gestaltet. Dort blühen einheimische Pflanzen, die den Insekten wichtige Nahrung bieten. Mit Baum- und Buschstrukturen sowie Hecken, Steinen und Asthaufen errichten wir gezielt Unterschlupf für Vögel, Reptilien, Insekten und Kleinsäugetiere. Auch unsere schottischen Hochlandrinder leisten ihren Beitrag zur Landschaftspflege: Beim Weiden arbeiten sie Pflanzensamen in den Boden ein.
In den bis zu 2,5 Meter hohen Natursteinmauern leben und überwintern Feuersalamander, Mauereidechsen und Blindschleichen. Die Natursteinmauern sind auch eine Kinderstube für Wildbienen sowie Versteck für weitere Insekten und Spinnentiere, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel, Igel und Nagetiere sind. So entsteht ein Mosaik aus unterschiedlichsten Strukturen, eine wichtige Voraussetzung für hohe Artenvielfalt.
Biolabel „Knospe“
Mit der Zertifizierung Biolabel „Knospe“ verpflichten wir uns dem nachhaltigen, biologischen Weinbau nach den Richtlinien von BioSuisse. Wir verzichten auf den Einsatz chemisch-synthetischer Stoffe, um unsere Arbeit im Bereich des biologischen Rebbaus und der Förderung der Biodiversität in der Landschaft auch in Zukunft weiterzuentwickeln.